Im Zeitplan der Schöpfungsgeschichte war das Licht, das erste, was nach der Erschaffung von Himmel und Erde eingerichtet werden musste. „Es werde Licht.“ Als Element menschlicher Befindlichkeit ist es ein seelisch-emotionales Phänomen und zugleich eine technische Aufgabe vom Elektriker bis zum Licht-Designer. Keine Bauplanung ohne Lichtplanung.
Jeder Raum, jede Stimmung, jede Tätigkeit braucht ihr eigenes Licht. Deshalb ist es für Bauherren ratsam, gleichzeitig mit dem Grundriss, der Aufteilung der Räume, der Bestimmung ihrer Größe und Nutzung festzulegen, wo im Haus geschaltet, gesteuert, gedimmt werden soll. Wie die Leitungen gelegt werden, die Anschlüsse platziert werden müssen. Der Lichtplaner verhilft dazu, dass zu jeder Stunde, bei jeder Tätigkeit, der Raum im passenden Licht erscheint.
Moderne Leuchten und Lampen, sowie innovative Steuerungssysteme bieten die Möglichkeit, individuelle Lichtkonzepte zu schaffen, die höchsten funktionalen Erfordernissen entsprechen und variable Lichtstimmungen herstellen.
Ein wichtiger Punkt bei der Lichtplanung ist die Tatsache, dass eine einzige Lichtquelle in der Regel nicht ausreicht, einen Raum perfekt auszuleuchten. Zum Beispiel, wenn die Küche auch als Lebens- und Begegnungsraum genutzt wird. Bei der Zubereitung von Speisen braucht man ein helles, klar umrissenes Beleuchtungsfeld. Sitzt man anschließend gemeinsam beim Essen, verlangt die Atmosphäre am Tisch nach einem stimmungsvollen, weichen Licht.
Tageslichtweiße Lampen im Badezimmer geben morgens einen Frischekick für den neuen Tag. Abends wünscht man sich dort das sanfte, wohlige Licht einer Wellness-Zone, in das man nach den Anforderungen des Tages eintauchen kann. Entscheidend für die Beleuchtung eines Raumes ist das harmonische Zusammenspiel von direkter und indirekter Beleuchtung – die ausgewogene Mischung aus Raum-, Zonen- und Stimmungslicht.
In der Natur verbindet sich das gestreute Tageslicht des Himmels mit dem gerichteten Licht der Sonne. In Innenräumen bedeutet dies, dass ein Raumlicht die Grundhelligkeit herstellt, während Zonenlicht einzelne Bereiche direkt ausleuchtet, damit jede Tätigkeit, jede Stimmung ihr passendes Licht findet.
Nicht von ungefähr hat die über neue Technologien entwickelte Vielfalt von Licht und Lampen an Arbeitsplätzen, Tätigkeitsfeldern oder als Gestaltungselemente einen eigenen Studiengang hervorgebracht: Licht-Design. „Ein Haus ist nur bewohnbar, wenn es voller Licht und Luft ist“, erklärte der große Architekt der Moderne Le Corbusier bereits vor rund einhundert Jahren. „Es werde Licht!“ Aber das richtige.