Genau 80 Jahre ist es her, dass ein Schlager ein Lebensgefühl ausdrückte, das heute bei jedem Neubau eine wesentliche Rolle spielt: Das Badezimmer als Erholungsort für das eigene „Ich“, auch wenn es den Begriff Wellness-Oase noch nicht gab. „In meiner Badewanne bin ich Kapitän“, sang damals der Wiener Peter Igelhoff. Das Badezimmer für alle war allerdings noch Utopie. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde es ein erschwinglicher Luxus, der inzwischen zum Alltag gehört.
Heute hat das Bad für Bauherren eine vergleichbare Bedeutung wie die Küche. Auch die Preissegmente lassen sich vergleichen, weshalb das Budget bei der Planung eine Rolle spielt.
Weitere Grundfragen lauten: Funktions- und Wohlfühlbereich in einem Raum oder getrennt? Soll das Bad in die Wohnung integriert werden, in der Regel mit Anschluss an das Schlafzimmer oder lieber ein abgeschlossenes Refugium sein? Schließlich ist das Bad nicht nur ein Ort der Körperpflege, hier wird auch die Seele gepflegt, ganz im Sinne des Schlagers von 1937: „Kann mit dem Seifennäpfchen Dampfer spielen, in meiner Badewanne ist es wunderschön…“
Badewannen gibt es in vielen Designerformen und Materialien – was auch für die übrigen sanitären Einrichtungen wie Waschbecken, WC gilt. Marmor, klassisches Emaille oder Naturstein? Weiß oder farbig? Als Eckbadewanne oder freistehend als Mittelpunkt des Raums, falls er groß genug ist? Ist er es nicht, kann eine Raumsparbadewanne die Lösung sein. Eine beliebte moderne Alternative zur Badewanne ist die große ebenerdige Walk-In-Glasdusche. Das alles will jedoch geplant und mit entsprechenden Anschlüssen und Leitungen vorbereitet sein. Womit wir beim Licht, genauer, bei der Beleuchtung sind.
Licht wirkt auf die Stimmung. Bei den meisten ist die Stimmung, mit der sie das Bad betreten, frühmorgens anders als am Abend, an Werktagen anders als am Wochenende. Mit Kombinationen von Decken-, Wand- und Pendelleuchten lässt sich das Licht vielfältig variieren. Grundsatz: Die optimale Badbeleuchtung kommt aus mehreren Lichtquellen, die dazu möglichst auch noch dimmbar sein sollten.
Das höchste Entspannungsglück mit gleichzeitigem Gesundheitsfaktor durch die Massagefunktion liefert die Badewanne mit Whirlpool, in der die vor 80 Jahren formulierte Sehnsucht nach Entspannung und Wohlgefühl ihre ultimative Erfüllung findet: „Und wenn die großen Wellen mich umspülen / dann können Sie mich restlos glücklich sehn.“ Die Sehnsüchte bleiben, die Ansprüche steigen – und die Bäder ändern sich.