Inspiration 71

Flexible Hauskonzepte verhelfen zum „Haus fürs Leben“

Ein Haus fürs Leben! Bei dieser Wunschvorstellung wird eines leicht übersehen: Das Leben verändert sich – ein Haus hingegen steht da, wie es gebaut worden ist. Niemand weiß mit Dreißig, wie er mit Sechzig leben wird. Ein Single-Dasein oder Heiraten? Kinder? Eine Patchwork-Familie? Und wie lebe ich in diesem Haus, wenn ich alt geworden bin?

Fragen des Lebens, deren Antworten bei der Bauplanung schon vorbereitet werden können: Durch ein flexibles Hauskonzept, das unter demselben Dach und ohne aufwendige Baumaßnahmen unterschiedliche Lebensformen gestattet. Heute schon für morgen bauen, beginnt beim Grundriss: Größe und Anordnung der Räume, Installationen, die sich ohne großen Aufwand verlängern lassen, der Einfall von Tageslicht. Und nicht zuletzt die Lage von Treppen und Fluren.

Letztere sind nicht allein Verbindungs- und Stilelemente, sondern können auch als Trennungselemente eingesetzt werden, mit denen  das Haus in zwei miteinander verbundene, jedoch voneinander unabhängige Lebensräume unterteilt wird. Eine Einliegerwohnung lässt sich so in ein Gesamtkonzept einordnen, dass sie im Laufe der Zeit wechselnde Funktionen erfüllt – wie die Lebenssituation es gerade verlangt.

Sie kann vermietet werden, solange die Familie noch klein ist und trägt auf diese Weise zur Finanzierung des Hauses bei. Wenn die Kinder erwachsen werden und eine eigene Wohneinheit beanspruchen, lässt sie sich gut geplant problemlos in das Gesamt-Wohnkonzept integrieren – zu einem Mehrgenerationen-Haus.

Die Rechnung geht auf, weil sich Eingangsbereiche und eine durchdachte Raumstruktur mit relativ geringem finanziellen Einsatz so konzipieren lassen, dass zwei völlig separate Wohneinheiten entstehen. Ein wesentlicher Gesichtspunkt bei der Verlegung des Arbeitsplatzes in die eigenen vier Wände. Ebenso wenn man die Eltern in der Nähe haben möchte, um sie im Alter zu versorgen. Oder wenn man selbst alt geworden ist und eine Pflegekraft in unmittelbarer Nähe wünscht.

Niemand denkt in jungen Jahren gerne ans Altern – und doch sollte es bei der Bauplanung berücksichtigt werden. Barrierefreie Räume, schwellenlose Übergänge am Hauseingang und zur Terrasse, Türen und Durchgänge von großzügiger Breite, ein Treppenhaus das den nachträglichen Einbau eines hydraulischen Aufzugs ermöglicht. Baumaßnahmen, die sich alle so durchführen lassen, dass sie optisch nicht als „Alterslösung“ in Erscheinung treten.

Ein flexibles Konzept macht das Haus zukunftsfähig und erhält seinen Wert. Dazu gehört auch, dass es technisch auf der Höhe der Zeit gebaut wird. In der Wahl des Materials, der Haustechnik und einer zeitlosen Architektur. So wird tatsächlich ein „Haus fürs Leben“ daraus.

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