Blickt man auf ihre Ökobilanz, auf Energie- und Kosteneffizienz, erscheint die Wärmepumpenheizung als eine Innovation, die von dem Problemdruck unserer Zeit hervorgebracht wurde. Dabei ist sie bereits rund 150 Jahre alt. Mitte des 19. Jahrhunderts beschrieb der britische Physiker Lord Kelvin ein „mechanisches System zur Heizung oder Kühlung von Räumen“. Gebraucht freilich wurde es jahrzehntelang lediglich zur Kühlung.
Heute sind Wärmepumpen als elementarer Bestandteil der Energiewende eine unverzichtbare Überlegung bei jeder Bauplanung, denn sie können optimal für die Nutzungswünsche des Bauherrn ausgewählt und angepasst werden. Da sie als kostensparende, umweltschonende Alternative zu konventionellen Heizanlagen sämtliche gesetzlichen Anforderungen erfüllen, wird ihr Einbau nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) entsprechend begünstigt.
Moderne Wärmepumpenheizungen sind kompakte, platzsparende Geräte, die an ihren Aufstellungsort keine besonderen Anforderungen stellen. Einige Luft-Wärmepumpen können auch außerhalb des Gebäudes aufgestellt werden. Weil jeder Körper unserer Umgebung eine innere Energie enthält, die zur Wärmegewinnung genutzt werden kann, können Bauherren unter verschiedenen Wärmequellen für ihre Wärmepumpe wählen: Wasser (besonders hohe Effizienz und Langlebigkeit), Luft (steht überall und unbegrenzt zur Verfügung), Erdreich (Wärme aus dem Erdinneren, sowie der Aufheizung des Erdkörpers aus der Sonnenstrahlung).
Die Suche nach der „richtigen Wärmepumpe für mein Haus und meine Bedürfnisse“ führt Bauherren allerdings auf ein so komplexes Feld aus physikalischen, bautechnischen, geographischen und nicht zuletzt finanziellen Gegebenheiten, dass sie nur mit der Hilfe von Experten unternommen werden sollte. Allein bei der Luftwärmepumpe kann man unter drei Varianten wählen: Luft-Wasser-Wärmepumpe, Luft-Luft-Wärmepumpe oder Direktwärmepumpe.
Zwar sind die anfänglichen Kosten in Wärmepumpenanlagen höher als bei herkömmlichen Kesseln für Öl oder Gas, doch entfallen bei einem Neubau Zusatzkosten wie Schornsteineinbau, Lagerräume für Brennstoffe. Geringer sind die Investitionskosten in der Regel bei Luft-Wasser- und Luft-Luft-Systemen.
Die energetische Effizienz einer Wärmepumpenheizung wird durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) gemessen. Sie berechnet sich aus dem Verhältnis der gelieferten Wärme zum eingesetzten Energieaufwand. Ab einer JAZ von 3 kann von einer lohnenden Anlage gesprochen werden. Dabei wirken sich die steigenden Wirkungsgrade moderner Kraftwerkstechnologien und ebenso der verstärkte Einsatz regenerativer Energien positiv auf die Jahresarbeitszahl aus und verbessern zugleich die CO2-Bilanz.